die unternehmensstrategie von sket heißt seit- dem: industrieller dienstleister. was ist das beson- dere daran? unsere gene sind die eines großtechnischen ferti- gungsbetriebs. sket in magdeburg steht in einer lan- gen industriellen tradition. die reicht bis ins 19. jahr- hundert, bis zum hartgusspionier hermann gruson und später zu krupp. das wurde auch in der ddr quasi nahtlos weitergeführt. wir tragen dieses industrielle know-how in uns, haben uns aber unabhängig von eigenen produkten gemacht. zum einen sind wir in den fertigungs verbund unserer mutter enercon inte- griert, für die wir komponenten für windenergieanlagen fertigen. unser zweites standbein ist die maßgeschnei- derte auftragsfertigung für den allgemeinen maschi- nenbau. wir sind damit direkt am markt präsent und als partner für viele anwenderbranchen interessant. sket hat sich der idee des outsourcings verschrie- ben ... der umbruch war ziemlich radikal, und er musste es auch sein. nach der wiedervereinigung war es für viele betriebe in der tat naheliegend, sich mit outsourcing und auftragsfertigung zu beschäftigen. die schwie- rigkeit besteht aber darin, das strukturell umzusetzen. sie können den feinsten maschinenpark und das beste fertigungs-know-how haben, aber sie sind damit noch lange kein dienstleister. das merken jene, die uns heu- te nacheifern. wir haben 1998 den einstieg von aloys wobben und heinz buse als kompletten neustart be- griffen und uns wirklich von grund auf neu erfunden. was ist schwierig daran, aus einem industrieunter- nehmen einen modernen dienstleister zu formen? klassische industrie funktioniert nach einer anderen logik. da produzieren sie große serien – das kann stahlblech sein, das können mikrochips sein. wenn sie den fertigungsprozess für ein solches produkt einmal entwickelt haben, müssen sie im prinzip nichts mehr ändern – bis das produkt abgelöst wird. ein dienst- leister wie wir fertigt dagegen individuelle kunden- aufträge. veränderung ist dann der normalfall. ent- sprechend flexibel müssen unsere prozesse sein. bei uns braucht also jeder die fähigkeit, ständig neu vom kundenauftrag her zu denken – von der einkäuferin bis zum facharbeiter an der maschine. das entsteht nicht auf beschluss der geschäftsleitung. sie brauchen zeit, das zu entwickeln. wie ist heute das verhältnis von sket zum mutter- unternehmen enercon? sket ist eine feste größe im fertigungsverbund von enercon. wir bearbeiten große gusskomponenten für die maschinenhäuser unterschiedlicher baureihen von windenergieanlagen. die qualitätsanforderun- gen sind sehr hoch. eine anlage wie die e-126 ep4 mit ihrem rotordurchmesser von 126 metern ist eine hightech- maschine, die mit ihren bewegten massen an die grenzen der physik geht. wir können hier unsere schwerindustrielle fertigungserfahrung zum gegensei- tigen nutzen einbringen. deshalb sind wir inzwischen das kompetenzzentrum für spanende maschinelle be- arbeitung bei enercon. wir optimieren fertigungs- abläufe, um durchlaufzeiten zu verkürzen, beraten und unterstützen schwesterunternehmen beim aufbau neuer fertigungsstandorte – das ist systempartner- schaft. wir dürfen uns als ein respektiertes mitglied der enercon gruppe betrachten. wie verträgt sich das mit der ausrichtung auf den allgemeinen markt? da gibt es keinen zielkonflikt. enercon versteht sich nicht als konzern, sondern als gruppe. enercon hat etwas davon, wenn wir uns dem wettbewerb stellen, rückmeldung direkt vom markt erhalten und unser know-how ständig weiterentwickeln. deshalb sind wir mit begeisterung auch für andere tätig, für werk- zeugmaschinen- und turbinenbauer oder walzwerks- ausrüster. wir setzen zum beispiel walzwerksmodule wie staucher und haspeln instand und modernisieren komplette werkzeugmaschinen. umgekehrt hilft uns die anbindung an enercon beim projektkunden. der sieht das hohe technologische anspruchsniveau eben- so wie die verlässlichkeit, die wir als premiumlieferant eines der weltweit führenden windenergieanlagenher- steller vorweisen können. was bewegt sket im moment? um das steigende auftragsvolumen zu bewältigen, insbesondere im windenergiebereich, erweitern wir kapazitäten und investieren dazu weiter in moderns- te maschinen. parallel läuft die ständige optimierung aller internen prozesse. wir fragen uns dabei immer wieder: wie können wir noch flexibler werden? kürz- lich haben wir die fertigung so umorganisiert, dass die mitarbeiter häufiger an wechselnden werkstücken ar- beiten können. plakativ gesagt, wir wollen gezielt die 19